Wirtschaft im Wandel
Stand: 06.09.2023
Die Globalisierung, d.h. die Verflechtung der Weltwirtschaft durch Außenhandel befindet sich in Europa offensichtlich auf ihrem
Höhepunkt und wird in den nächsten Jahren zurückgehen, weil wirtschaftliche
auch politische Abhängigkeiten bedeuten, was sich angesichts begrenzter Rohstoffe zunehmend als nachteilig erweist:
Bisher führte die Industrialisierung von aufstrebenden Ländern, insbesondere von China, zu einem hohen Export deutscher Produkte wie Maschinen, Anlagenteile und Kraftfahrzeuge.
Im Gegenzug wurden zumeist Waren, die viel Handarbeit erfordern, nach Deutschland importiert. Doch der Vorsprung, den die Technologie und die Qualität deutscher Produkte
einstmals hatte und der einen relativ hohen Preis rechtfertigte, ist in den meisten Bereichen gesunken oder sogar ganz verschwunden. Dadurch sind viele Produktionszweige
aus Deutschland abgewandert, obwohl diese Waren von praktisch jedem Bürger benutzt werden, wie u.a. Unterhaltungselektronik (Fernseher, Hifi-Anlage, Smartphones), Computer, Haushaltsgeräte, Schuhe und Bekleidung.
Tatsächlich ist es für einen Käufer in den meisten Fällen schwierig, den Anteil heimischer Wertschöpfung an einer Ware zu erkennen.
Schaut man sich heutzutage in den Geschäften um, findet man außer Lebensmittel, Möbel und Baustoffen nur noch wenige Waren, die zweifelsfrei zu einem überwiegenden Teil bei uns hergestellt worden sind.
Die Chinesen sind dabei, nach ihrem Erfolg bei den Konsumgütern auch bei den Kraftfahrzeugen den
Markt zu erobern.
Bei der Energieversorgung ist Deutschland besonders vom Ausland abhängig.
So hat Deutschland 2022 etwa 70 % seines Gesamtenergiebedarfs importiert und erst 6,8 % seines
Energiebedarfs im Verkehr durch erneuerbare Energie gedeckt.
Wir müssen diesen Anteil zum Schutz der Umwelt und wegen des Krieges in der Ukraine erhöhen.
Neben den Sanktionen gegen Russland verursachen steigende Emissionssteuern steigende Preise bei fossilen Energieträgern .
Die Regierung will die Energieversorgung durch noch höhere Staatsverschuldung aufrecht erhalten. Doch das bringt eine anhaltend hohe Inflation. Zudem droht ein Finanzkollaps.
Die Lösung kann nur lauten: Abschied nehmen vom Wachstumswahn, Energie sparen und die Masseneinwanderung stoppen.
Für den Verkehr bieten sich vor allem zwei alternative Antriebstechnologien an:
Brennstoffzelle und Akkusatz, wahlweise mit der Möglichkeit von
Akkuwechsel oder
kabellosem Laden.
Es zeichnet sich ab, daß beide Antriebsarten ihre Berechtigung haben je nach Einsatzfeld:
Fahrzeuge mit Akkusatz sind bevorzugt solche für kürzere Strecken und geringere Lasten, also
Oberklasse-Pkw ,
Hochdachkombi ,
Sport Utility Vehicles ,
Mittelklasse-Pkw ,
Kleinwagen ,
Motorräder sowie
Elektrofahrräder .
Fahrzeuge mit Brennstoffzelle sind bevorzugt solche für längere Strecken und größere Lasten.
Die Brennstoffzellen brauchen zum Betrieb Wasserstoff, welcher durch erneuerbare Energie erzeugt sein sollte.
Er nennt sich dann
grüner Wasserstoff .
Noch steckt seine Erzeugung erst am Anfang. Der grüne Wasserstoff soll zunächst vorrangig in Chemieanlagen und Stahlwerken zum Einsatz kommen.
Bisher reicht die eingefangene Energie aus Wind und Sonne jedoch nur für etwa die Hälfte der
Stromversorgung .
Der massive Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung ist daher Voraussetzung für die breite Anwendung von Wasserstoff und Brennstoffzelle.
Ein besonderer Typ einer Brennstoffzelle kann statt gasförmigem Wasserstoff flüssiges
Methanol verwerten,
welches ebenfalls mit erneuerbarer Energie hergestellt werden kann.
Hauptursache der internationalen Arbeitsteilung ist, wie allseits bekannt, der Unterschied der Löhne und Gehälter bei uns zu denen in den Schwellenländern. Dieser Unterschied
wird nur langsam sinken, denn einerseits verhindert das Heer der Arbeitsuchenden in Asien einen deutlichen Anstieg der dortigen Einkommen, andererseits stößt eine Stagnation der Einkommen bei uns auf
großen Widerstand, zumal Manager und Politiker selbst immer mehr kassieren. Die Verlagerung von Investitionen bewirkt mehr als jede Entwicklungshilfe einen gewissen Ausgleich zwischen den (noch)
reichen und den (noch) armen Ländern. Erwerbstätige in privaten Unternehmen in den wohlhabenden Ländern wie Deutschland müssen sich um den Arbeitsplatz sorgen.
Wir können also auf Dauer nicht hohe Einkommen beziehen und gleichzeitig billige Waren aus China kaufen, weil die
hier hergestellten als zu teuer gelten.
Die folgenden vier Faktoren könnten einen hemmenden Einfluss auf den Welthandel haben:
1. Lieferketten und deutsches Geschäftsmodell:
Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen um Taiwan führten bislang nicht zu einer
Abkehr
des riskanten deutschen Geschäftsmodells 'Export vor Eigenversorgung'. Wahrscheinlich werden höhere Kosten bei der Inlands-produktion erst auf politischen Druck akzeptiert.
Eine Produktion in der Nähe der Verbraucher wird sich dann durchsetzen. Außerdem begünstigt es die Nutzung von heimischen erneuerbaren Energiequellen und Rohstoffen,
was inländische Arbeitsplätze schafft.
2. Automatisierung in der Produktion:
Diese ist bei uns schon weit fortgeschritten und hat den Anteil der Personalkosten an der Produktion gesenkt. Eine hohe Produktivität der Facharbeiter kann also die relativ hohen
Löhne rechtfertigen.
Die Automatisierung trägt demnach zwar betriebswirtschaftlich zur Konkurrenzfähigkeit hiesiger Produkte bei, doch volkswirtschaftlich ergibt sich das Problem
der Arbeitslosigkeit. Der Staat sorgt künstlich für Entspannung auf dem Arbeitsmarkt , indem er unproduktive Arbeitsplätze im Überwachungsbereich schafft.
3. Sättigung von Absatzmärkten:
Der lange angehaltene Wohlstand bei uns hat zu einer Sättigung
des Bedarfs bei nahezu allen Produkten geführt.
Bei nicht zum Leben notwendigen Waren ist entweder der Preis das wichtigste Verkaufsargument oder technische Verbesserungen,
die jedoch entgegen den Aussagen aus der Werbung meist eher gering oder gar fragwürdig sind. Wirkliche Neuheiten, die einen unbestreitbaren Nutzen haben, gibt es vielleicht alle 10 Jahre.
Daher verlagert sich die Struktur der Wirtschaft von der Industrie zum Dienstleistungssektor.
4. Alterung der Gesellschaft:
Immer mehr Rentner bei weniger Berufstätigen
stellen eine Herausforderung für den Generationenvertrag dar. Aber die meisten Rentner sind mit ihrer materiellen Situation durchaus zufrieden;
die Gesundheit steht dann zunehmend im Vordergrund. Viele wollen und können noch eine sinnvolle Tätigkeit ausüben, z.B. die Betreuung der Enkel bis irgendwann die Kräfte
nachlassen.
Patrick Langendorf , 06.09.2023:
"Jedes Jahr erstellt der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen für die Stiftung Marktwirtschaft die sogenannte Generationenbilanz. In diesem Jahr kommt die Studie zu einem vernichtenden Ergebnis: Der deutsche Staat wirtschaftet immer unsolider und weist nur einen Siebtel
seiner Schulden aus. In den drei großen Sozialkassen wie Krankenkasse, Rente und Pflege verstecken sich weitaus höhere Verbindlichkeiten. Diese ergeben sich vor allem aus den bestehenden Leistungszusagen bei den bestehenden Beiträgen.
Die Studie kommt auf eine stolze Summe von 17,3 Billionen Euro. Das ist heute das Viereinhalbfache der jährlichen Wirtschaftsleistung in Deutschland. 'Jeder muss also 4,5 Jahre arbeiten und alles an den Staatshaushalt abführen, erst dann sind wir die Lücke los', macht Ökonom
Raffelhüschen das Dilemma deutlich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Lücke größer geworden. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die sogenannten impliziten Schulden durch die Sozialversicherungen künftiger
Generationen durch die Überalterung größer geworden sind. Dies zeigt eine erhebliche Schieflage und macht deutlich, wie wenig nachhaltig die deutschen Staatsfinanzen im Moment sind. Für die Prognosen haben die Ökonomen der Studie sogar eine optimistische
Zuwanderungsprognose angenommen. So unterstellen die Berechnungen, dass jährlich netto 290.000 Menschen nach Deutschland kommen, sofort in Arbeit kommen und damit sofort Steuern zahlen und damit auch in die Sozialkassen einzahlen. Die Prognose wurde für die
aktualisierte Prognose in diesem Jahr sogar noch einmal nach oben gerechnet. So wurden 70.000 Menschen mehr als im vergangenen Jahr einkalkuliert. Nach Angaben des 'Statistischen Bundesamtes' erreichte die Nettozuwanderung in Deutschland im Jahr 2022 einen Rekordwert.
Unterm Strich übertraf die Zahl der registrierten Zuzüge die Zahl der Fortzüge um 1,462 Millionen Menschen. So zogen 2,67 Millionen Menschen nach Deutschland, während 1,2 Millionen wegzogen. 'Damit zeigt die Statistik die höchste bisher registrierte Nettozuwanderung
innerhalb eines Berichtsjahres seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950', erklärte das Bundesamt damals im Juni bei der Veröffentlichung der Zahlen. Den deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung erklärten die Statistiker damals mit dem Krieg in der Ukraine. Aus der Ukraine zogen
1,1 Millionen Menschen nach Deutschland. Deutliche Nettozuwanderung wurde im letzten Jahr auch aus Syrien (plus 68.000 Menschen), Afghanistan (plus 55.000 Menschen) und der Türkei (plus 49.000 Menschen) gemeldet. Nicht alle zugewanderte Menschen kommen aber sofort
in Arbeit. Wie der Mediendienst Integration schreibt, waren im April 607.600 Menschen aus den Asylherkunftsländern in Beschäftigung. 'Mit längerer Aufenthaltsdauer steigt der Anteil der Geflüchteten, die einen Job gefunden haben', schreibt das Portal weiter.
54 Prozent der Personen, die vor sechs Jahren nach Deutschland kamen, sind heute in Arbeit. Zwei Drittel davon arbeiten in Vollzeit. Aus den Asylherkunftsstaaten, schreibt der Mediendienst weiter, waren im Juli 2022 328.000 Geflüchtete als arbeitsuchend gemeldet und 175.000
als arbeitslos. In der Regel gilt als arbeitssuchend, wer noch im Job ist, aber sich bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend gemeldet hat. Das kann zum Beispiel sein, wenn der Betreffende schon seine Kündigung erhalten hat. Als arbeitslos gilt, wer ohne Job ist. Insgesamt fällt
die Zahl der Menschen aus diesen Ländern, die auf Jobsuche sind, etwas höher aus: 438.000 Arbeitsuchende und 235.000 Arbeitslose. Dass tatsächlich jährlich 290.000 Menschen nach Deutschland kommen und sofort in Arbeit kommen, erscheint angesichts der Zahlen eine sehr
ambitionierte Annahme. Der Mediendienst Integration schreibt selber, dass nach Ankunft in Deutschland nur die wenigsten Flüchtlinge in Arbeit gebracht werden können. Die Menschen unterliegen einerseits einem Arbeitsverbot, schreibt das Portal. Andererseits haben sie noch
keine Sprachkenntnisse. Im ersten Jahr haben nur sieben Prozent von ihnen eine Stelle, nach sechs Jahren sind es 54 Prozent, nach sieben Jahren 62 Prozent. Der Mediendienst beruft sich bei seinen Zahlen auf einen Kurzbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB). Die Lücken im Staatshaushalt könnten also durchaus größer werden als in der Generationenbilanz berechnet. Der Professor für Finanzwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, Bernd Raffelhüschen, sieht angesichts der ermittelten Zahlen vor allem eine
große Belastung der kommenden Generationen. So hat er für die Krankenkassenbeiträge einen Anstieg von 15 auf 28 Prozent berechnet, bei der Rente von 18,6 auf 25 Prozent und bei der Pflege von rund sieben Prozent. Verantwortlich für die Explosion der Kosten macht
Raffelhüschen vor allem seine Generation, die sogenannten 'Babyboomer'. In Deutschland werden die im Zeitraum von 1955 bis 1969 Geborenen als Babyboomer bezeichnet. Danach nimmt die Geburtenrate aber ab, was das Sozialsystem in die Schieflage gebracht hat, in der es
sich heute befindet. Im Juli fand er in einem Interview mit dem SWR deutliche Worte. Die Babyboomer seien das Problem für 'unsere Kinder – und wir sind der Verursacher zugleich', so Raffelhüschen. Das Rentensystem sei unter anderem aufgrund der gestiegenen
Lebenserwartungen heute nicht mehr zeitgemäß. Es könne nicht sein, dass 'immer weniger für immer mehr Menschen immer länger die Rente bezahlen, ohne dass deren Beiträge explodieren.' Man müsse daher das Rentenalter anpassen. 'Wir können nicht davon ausgehen,
dass wir immer länger leben und jeden Tag, den wir länger leben, einen Tag in der Rente verbringen.' Es besteht ein wichtiger Unterschied zwischen offenen und verdeckten Schulden, insbesondere in Form von Leistungsansprüchen. Während staatliche Kredite zurückgezahlt
werden müssen, können Regierungen ihre Leistungsverpflichtungen durch Gesetzesänderungen modifizieren oder aufheben. Die Generationsbilanz verweist daher darauf, dass man sich die riesige Finanzlücke in den Sozialversicherungen schon heute klar vor Augen führt.
Im aktuellen System weisen die Wissenschaftler bei den Krankenkassen versteckte Schulden in Höhe von 66 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Wenn man den üblichen Kostenanstieg einbezieht, steigt diese Lücke zukünftig sogar auf fast 200 Prozent. Das bedeutet,
dass jüngere Beitragszahler die Leistungen älterer Empfänger mitfinanzieren müssen, warnt Raffelhüschen. Ähnliche Herausforderungen ergeben sich in der Pflegeversicherung. Die Ökonomen befürworten daher Maßnahmen zur Kostenbegrenzung, wie beispielsweise einen
Selbstbehalt in der gesetzlichen Krankenversicherung sowie die Einführung von Pflegeleistungen erst nach einem Karenzjahr und die Integration eines Nachhaltigkeitsfaktors. Durch den Nachhaltigkeitsfaktor werden Veränderungen im zahlenmäßigen Verhältnis von
Rentenbeziehern zu Beitragszahlern berücksichtigt. Diesen Faktor hatte Gerhard Schröder eingeführt. Mit der Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre waren, nach Ansicht Raffelhüschens, schon zwei Drittel der notwendigen Anpassungen für nachhaltig konstante Beiträge erfüllt
worden. Inzwischen ist dieser Nachhaltigkeitsfaktor wieder abgeschafft worden. Doch Ökonomen wie Raffelhüschen möchten den Nachhaltigkeitsfaktor wieder einführen, damit die Beiträge für die Rentenversicherung zukünftig relativ konstant bleiben."
Unsere Wirtschaft kann sich schon seit einigen Jahren also gar nicht mehr selbst erhalten, sondern hängt am Tropf (an der Gelddruckerei) des Staates.
Man versucht so, die Wirtschaft zu stimulieren. Das ist auch der Grund, warum man die massenhafte
Einwanderung nach Deutschland fördert.
Es profitieren jedoch nur Großkonzerne und Politiker, die nach Einbürgerung der Fremden neue Konsumenten bzw. Wählerstimmen bekommen wollen.
Die deutsche Regierung möchte sich nicht auf eine Obergrenze für Einwanderung festlegen, es gibt jedoch anscheinend eine inoffizielle Untergrenze von etwa
3 Mio Arbeitslosen
im weiteren Sinne, um den Druck auf die Beschäftigten aufrecht zu halten. Ohne massenhafte Einwanderung bräuchte man keine Gesetze zu Mindestlohn, sozialem Wohnungsbau und Mietpreisbremse:
der Markt könnte das am besten regeln.
Die Masseneinwanderung verhindert außerdem das Erreichen einer ausgeglichenen nationalen Ökobilanz.
Land-, Rohstoff- und Energieverbrauch nehmen unweigerlich zu.